Meister oder Sklave

Darüber gibt es sehr verschiedene Auffassungen. Bin ich der Meister meines Lebens, der, der alles hervorbringt und entstehen lässt oder nur Sklave eines unabänderlichen Schicksals, welches mir schon vor dem Tage meiner Geburt bestimmt ist. So kann man die zwei am weitesten voneinander entferntesten Punkte auf der Skala der Frage nach der Selbstbestimmung im Leben beschreiben. Wie denkt Ihr darüber. Meister oder Sklave?

---- Verschoben (T3xx0) (Willkommen im Forum -> Allgemeiner Diskusionsstisch) ----

Das ist eine gute Frage, aber sie gehört auf gar keinen Fall in die Kategorie "Willkommen im Denker-Club", ich werde es in die Kategorie "Allgemeiner Diskussionstisch" verschieben.

Die Kategorie "Willkommen im Denker-Club" ist dazu da, um sich vorzustellen, ich denke, das müsste allen verständlich sein.

Witzig, da hat wohl jemand genau in der selben Sekunde reagiert, als ich und es bereits verschoben.

Nun gut, lange um den heißen Brei geredet, zurück zu dem Thema:

Meiner Meinung nach, sowohl, als auch.

Jeder kann sein Schicksal bestimmen durch:

+ Die Wahl der schulischen Laufbahn und des Berufes.

+ Die persönliche Einstellung zur Welt.

+ Das Fördern eigener Talente.

+ Das Ergreifen einer Initiative.

+ etc ...

Das Schicksal bestimmt Sie durch:

+ Tod eines Angehörigen.

+ Katastrophen.

+ Verlust von materiellen Gütern (zum Beispiel durch Diebstahl).

+ etc ...

Einen Teil seines Schicksals bestimmt man selbst, den Rest übernimmt der Zufall.

Gründer des Denker-Clubs schrieb:Witzig, da hat wohl jemand genau in der selben Sekunde reagiert, als ich und es bereits verschoben.

Zum Thema:

Das Wort "Sklave" klingt in diesem Zusammenhang zwar unpassend, aber für mich gehören solche Leute u.a. in die Gruppe, die aus armen Ländern stammen, dessen Familien glücklich über ein bißchen Geld am Tag sind - sie werden in die Armut hineingeboren. Differenzieren möchte ich das Ganze aber von Leuten, die nicht in Deutschland geboren wurden, aber dennoch die Möglichkeit haben, eine Schule zu besuchen. Für viele Jugendliche, die aus dem Ausland stammen, kommt Schule gar nicht in Frage. Ihre Eltern sind nicht besonders reich, sie selber versuchen nichts daran zu ändern, indem sie etwas im Leben erreichen. Nein, sie treten einfach aus dem Leben aus, ohne an die Verpflichtungen, die es mit sich trägt, gedacht zu haben.
Sie können ihr Leben in den Griff bekommen, aber die Wenigsten versuchen es.

Ich persönlich sehe mich als Meister. Ich weiß, was ich im Leben erreichen möchte. Ich kann die Leute nicht verstehen, die sagen: "Lass' es einfach auf Dich zukommen". Das passt nicht zu mir, denn dann kontrolliert das Leben Dich, nicht umgekehrt.

Für mich gibts zwei Sichten:

* Die von außen, sprich andere Personen beurteilen mich als Meister/Sklave. Dies ist jedoch ignorierbar, da sich andere nicht in mich hineinversetzen können.

*Sicht von innen, wie ich mich selbst betrachte. Dies muss auch nicht immer treffen, da sich viele Personen in unerfreulichen Situationen selbst betrügen, indem sie sich positive Gefühle sugerieren, obwohl dies nicht der Fall ist. Selbsteinschätzung ist also auch kein Garant für die tatsächliche Lage.

Gründer des Denker-Clubs schrieb:+ Das Fördern eigener Talente.

Dies würde ich sowohl bei der eigenen Initiativenergreifung (Meister) als auch bei der Bestimmung durch äußere Gewalt (Schicksal, Gott oder was auch immer - dies wäre eine eigene Diskussion wert) sehen.
Denn ich kann nur meine Talente fördern, wenn ich auch die Gelegenheit und vor allem das oftmals benötigte Material zur Verfügung habe! Beispielsweise könnte eine Person mit grafischem Talent dies nicht ausüben, wenn ihr aus finanziellem Hintergrund oder anderen, von außen entstandenen, Faktoren keine Materielien (Papier/Leinwand, Farbstifte/Ölfarben, Pinsel ....) zur Verfügung stünden!

Luke schrieb:

Gründer des Denker-Clubs schrieb:+ Das Fördern eigener Talente.

Dies würde ich sowohl bei der eigenen Initiativenergreifung (Meister) als auch bei der Bestimmung durch äußere Gewalt (Schicksal, Gott oder was auch immer - dies wäre eine eigene Diskussion wert) sehen.
Denn ich kann nur meine Talente fördern, wenn ich auch die Gelegenheit und vor allem das oftmals benötigte Material zur Verfügung habe! Beispielsweise könnte eine Person mit grafischem Talent dies nicht ausüben, wenn ihr aus finanziellem Hintergrund oder anderen, von außen entstandenen, Faktoren keine Materielien (Papier/Leinwand, Farbstifte/Ölfarben, Pinsel ....) zur Verfügung stünden!

Natürlich, da gebe ich Ihnen Recht, es gibt einige Punkte, die zu beiden Arten gehören, um sich allerdings nicht in Haarspaltereien zu verlieren, das Thema handelt, meines Erachtens, allgemein davon, ob das Schicksal, bestimmbar, willkürlich, oder beides in einem, ist, ich bin für letzteres, aus ihrem Beitrag meine ich zu lesen, Sie ebenfalls.

Gründer des Denker-Clubs schrieb: das Thema handelt, meines Erachtens, allgemein davon, ob das Schicksal, bestimmbar, willkürlich, oder beides in einem, ist, ich bin für letzteres, aus ihrem Beitrag meine ich zu lesen, Sie ebenfalls.

Dies ist, wie Sie richtig erkannt haben, auch meine Sichtweise.

Ich danke Ihnen allen sehr für Ihr Mit- Denken. Aber sind Sie sich auch ganz sicher , selbst auf diese Gedanken gekommen zu sein? Oder haben all die Beeinflussungen aus sozialem Umfeld, Medien, persönlichen Vorbildern zu dieser Meinung geführt? Wer hat über Ihre Schulausbildung entschieden, warum haben Sie sich Ihr Leben so gestaltet, wie es jetzt ist? Eine Frage wirft immer die nächste auf. Und letzten Endes bleibt die Frage bestehen.

Nitsrek schrieb:Ich danke Ihnen allen sehr für Ihr Mit- Denken. Aber sind Sie sich auch ganz sicher , selbst auf diese Gedanken gekommen zu sein? Oder haben all die Beeinflussungen aus sozialem Umfeld, Medien, persönlichen Vorbildern zu dieser Meinung geführt? Wer hat über Ihre Schulausbildung entschieden, warum haben Sie sich Ihr Leben so gestaltet, wie es jetzt ist? Eine Frage wirft immer die nächste auf. Und letzten Endes bleibt die Frage bestehen.

Alles beeinflusst uns zumindest geringfügig, wirklich alles, also ist diese Frage irrelevant, ich kann einen dummen grauen Stein auf meinem Weg sehen und komme auf die Idee, ihn auf dem Wasser wenige Meter weiter springen zu lassen, durch diese Aktion gelüstet es mich nach dem kühlen Nass, ich tätige einen Sprung, stoße mir die Stirn und ertrinke. Hätte man meinen Tod etwa verhindern können, würde dieser Stein woanders platziert worden sein ?

Niemand würde diese Frage stellen, war es doch nur ein dummer Stein, aber womöglich der Mörder eines jungen Mannes. Dieses Beispiel ist extrem, aber ich möchte damit verdeutlichen, das selbst der unbedeutenste Faktor starken Einfluss auf unsere Entwicklung und unser Fortbestehen nehmen kann, auch wenn es kein Mensch wahrnimmt. Somit ist die Frage einfach zu beantworten: Eigene Gedanken existieren nicht, es kommt kein Wesen "selbst" auf einen Gedanken.